kunst im ersten
5.12. - 4.1.2014
Wunderschöne Bronzearbeiten und aufwendige Monotypien zeigte die Böbinger Bildhauerin Andrea Kreipe in ihrer Ausstellung im kunst im ersten. Mit ihrer schwungvollen Skulptur "Geschichtsband", auf der man wichtige Daten und interessante Fakten zur Weilheimer Stadtgeschichte finden kann, ist die aus Hannover stammende freie Bildhauerin in Weilheim öffentlich präsent.
"In Freundschaft" heißt eines ihrer kleinen, aufgeschlagenen Bronzebüchlein und könnte sogleich der Titel der ganzen Serie sein. Es sind sehr liebevoll gestalte Bücher, deren Umschläge mit kleinen aber feinen Maserungen und Mustern aufwendig verziert sind. Der professionelle Bronzeguß, der die filigranen Gravuren sehr schön zum Ausdruck bringt, macht sie zu einem edlen Geschenk. Jedes aufgeschlagene Büchlein enthält einen eigenen, persönlichen Sinnspruch als kleines Andenken für den allerbesten Freund.
Neben der Bildhauerei in Stein, Bronze und Holz beschäftigt sich die Künstlerin Andrea Kreipe auch mit der Druckkunst und fertigt einzigartige Monotypien an. Dabei präpariert sie Metallscheiben so, dass sie deren Rostvorgang beschleunigt und beschwert damit für zwölf bis vierundzwanzig Stunden das Papier, das sie manchmal auch anreißt. "So entstehen neue Welten", sagt die Künstlerin und hat damit völlig Recht, denn man erkennt neue Planeten mit Kraterlandschaften.
Verblüffend sind die sehr schönen, äußerst natürlichen Farbverläufe und Details, die sich durch solche Rostprozesse abzeichnen, die noch durch das künstlerisch gerissene Papier und durch Doppelungen eine besondere Note erhalten. Die Künstlerin kommt somit zu dem Schluss, dass "in Wirklichkeit die Strukturen in mikroskopischer wie makroskopischer Betrachtung die gleichen sind" und belegt ihre Hypothese durch ihre künstlerische Arbeit.
Manche Rostbilder wie "Doppelung" und "Parzellen II" sind sogar zum Anbeißen schön, da sie Strukturen aufweisen, die man nur von feinen Crêpes und bepuderten Brüsseler Waffeln her kennt.