Sonntag, 16. Oktober 2016

Lichtkunst Weilheim - Philipp Geist


Philipp Geist
Lichtkunst Festival Weilheim 2016

Mit dem diesjährigen Weilheimer Lichtkunst Festival ist den Veranstaltern ein spektakuläres Event geglückt, das an das ehemalige Projekt "Ein Kandinsky für Weilheim" aus dem Jahre 2010 zurückerinnert. Damals hatte der Architekt Florian Lechner auf den 8000 Pflastersteinen mit dem Bild "Weilheim-Marienplatz" des russischen Malers Wassily Kandinsky aus dem Jahr 1909 ein großartiges Kunstwerk mitten in der Stadt erschaffen.


Diesmal kehrte der Weilheimer Video-Künstler Phillip Geist mit einer eigenwilligen Lichtshow in seine Heimatstadt zurück, um nun die Innenstadt in ein atmosphärisches Farbenmeer zu verwandeln. Die bunten Häuserfassaden, die bereits durch Kandinsky in der Malerei Bekanntheit erlangten, wurden nun in wechselnden Farben in unterschiedliches Licht und durch verschiedene Formen in besondere Stimmungen gesetzt. Man erlebte Konfettiregen oder sah futuristische Farbgebungen, in die sich die Farbverläufe der markanten Fassadenreihe künftig entwickeln könnten.


Für manche Einheimische bedeutete dies aber auch eine emotionale, nostalgische Reise in vergangene Zeiten, denn mit manchen Projektionen versetzte der Lichtkünstler die Fassaden in den einstigen Zustand wie vor 40 Jahren. Eben dieses Jubiläum galt es gemeinschaftlich zu feiern, denn seit 40 Jahren besitzt Weilheim wie man sieht eine aktive Innenstadt.


Die Füßgängerzone mit dem dominanten Brunnen erhielt einen eigenen kommunikativen Wort-Teppich mit Ausdrücken, die manchen emotional an die eigene Heimat erinnerten. Kinder wurden dazu animiert die Wortmuster mit bunten Farbkreiden auf dem Pflaster nachzumalen, wie einst Schulklassen eingeladen waren sie zu bemalen.


Das Schöne an den Lichtprojektionen war aber die Tatsache, dass die Besucher sogleich als Projektionskörper selbst teil des Gesamtkunstwerks wurden. So wurde das Festival schnell zu einem viralen Erfolg des Stadtmarketing, denn dank den Smartphones wurden nicht nur einfach Freunde herbeigerufen, um sich dieses einmalige Spektakel nicht entgehen zu lassen, sondern es wurden auch eigene Aufnahmen blitzschnell über die sozialen Medien geteilt, was dem Ruf Weilheims über die Grenzen hinaus nur gut tun kann. Für diese einmalige Idee ist man den kreativen Stadträten und den einheimischen Sponsoren äußerst dankbar, denn nur so kann sich eine Kreisstadt auch einen Namen in der bildenden Kunst machen, wie sie es bereits in der Musik besitzt.


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