Die Entstehung der Menschheit - Anke Seitz (2014) |
Die Malerin Anke Seitz ist bekannt für ihre wöchentlich stattfinden Porträt- und Aktmalereien, die sie im Kreise von Künstlerfreunden bei sich in Raisting abhält. Zur Gemeinschaftsausstellung des Raistinger Künstler Stammtisch überraschte sie das Publikum mit einem großformatigen, bunt angelegten Bild, das den Übergang von der Affengesellschaft in die Menschheit mit einer ironischen Heiterkeit aufzeigt.
Mit der Aufgabe des Lebens in der Baumkrone und dem damit einhergehenden aufrechten Gang scheint gleichzeitig die aufstrebende Architekturgeschichte vorgeschrieben worden zu sein. Die Bäume wirken zurückgedrängt, als Mensch sitzt man lieber bequem unter dem Sonnenschirm. Während einerseits die Affen noch ein familiäres Zusammengehörigkeitsgefühl bekunden, indem sie sich zunächst in den Armen liegen, um sich mit fortschreitender Entwicklung zumindest noch mit den Armen gegenseitig einhaken, so sieht man beim Menschwerden eine fortlaufende Individualisierung bis hin zum Egoisten, der sich nun verschränkt und sich so nur auf den eigenen Spaß und Genuß konzentriert. Im diametralen Gegensatz zu der Affenfamilie setzt man aus Bequemlichkeit sogar die eigenen Kleinkinder sich selbst aus. Aus dem einstigen Geben ist ein Sich-Nehmen geworden, sodass man nicht mehr weiß wen man hier eigentlich als Affen bezeichnen soll. Oder bedeutet die farbliche Spiegelung, dass der Mensch gar Affe geblieben ist ? Eine sehr individuelle, künstlerische Interpretation des Sozialdarwinismus, die den Wandel vom Affen zum Menschen und zurück in einem einzigen Bild einfängt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte um Kommentar - Please leave your comment !